Rekordausgaben für Verteidigung: Deutschland erfüllt NATO-Vorgabe
Diese Erhöhung der Verteidigungsausgaben ist eine direkte Reaktion auf die anhaltende Sicherheitslage in Europa, insbesondere den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Die NATO hatte 2014 beschlossen, dass die Mitgliedstaaten jährlich mindestens zwei Prozent ihres BIP für Verteidigungszwecke einplanen sollten, um die Sicherheit und Verteidigungsfähigkeit des Bündnisses zu stärken.
Nach Angaben der NATO werden in diesem Jahr voraussichtlich 23 der 32 Bündnisstaaten das Ziel von zwei Prozent erreichen oder sogar überschreiten. Spitzenreiter bei der Verteidigungsausgabenquote sind derzeit Polen mit 4,12 Prozent des BIP und Estland mit 3,43 Prozent. Deutschland liegt mit seinen 2,12 Prozent über den Erwartungen zu Jahresbeginn und zeigt damit eine höhere Quote als zunächst prognostiziert.
NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg lobte die Entwicklung als "größte Steigerung seit Jahrzehnten" und betonte die Bedeutung der finanziellen Investitionen in die gemeinsame Sicherheit. Er unterstrich, dass die europäischen Bündnispartner und Kanada einen erheblichen Beitrag zur Stärkung der Verteidigungsfähigkeit leisten.
US-Präsident Joe Biden äußerte sich ebenfalls positiv über die erhöhten Verteidigungsausgaben und bezeichnete die steigenden Investitionen als "Rekordzahl" an Verbündeten, die das Zwei-Prozent-Ziel der NATO erreichen.
Die erhöhten Verteidigungsausgaben sind nicht nur eine Botschaft an Russland, sondern auch an andere potenzielle Bedrohungen. Sie sollen die Abschreckungskraft und die Verteidigungsfähigkeiten der NATO-Staaten stärken und deutlich machen, dass ein Angriff auf ein NATO-Land nicht toleriert würde.
Deutschland plant weiterhin, die finanzielle Unterstützung für die Ukraine zu verstärken und beteiligt sich aktiv an den Maßnahmen zur Unterstützung der ukrainischen Streitkräfte.
Trotz der erhöhten Verteidigungsausgaben der europäischen NATO-Staaten bleiben die USA weltweit der größte Verteidigungsausgeber, mit geschätzten 968 Milliarden Dollar im Jahr 2024, mehr als doppelt so viel wie alle anderen NATO-Partner zusammen.
Die aktuellen Entwicklungen unterstreichen die Bemühungen der NATO-Staaten, ihre Sicherheitskapazitäten zu stärken und die Verpflichtungen innerhalb des Bündnisses zu erfüllen, um die kollektive Verteidigung und Sicherheit zu gewährleisten.