Am 04. Februar ist Weltkrebstag - Versorgungslücken schließen
Zugleich verbesserten sich insgesamt aber die Chancen auf Genesung, wie die Statistiker berichteten. So nahm die Zahl der Krebstoten in den 20 Jahren zwischen 2002 und 2022 zwar insgesamt um rund 21.000 pro Jahr zu, dies dürfte demnach aber auf die Alterung der Bevölkerung zurückzuführen sein. Der Anteil der Krebstoten an der Gesamtzahl der Verstorbenen sank im selben Zeitraum - und zwar von 25 Prozent 2002 auf eben 22 Prozent 2022.
Gesundheitsminister Andreas Philippi (SPD) für Vorsorgeuntersuchungen. "Die vielfältigen und wirksamen Angebote von Mammographie- und Hautkrebs-Screening, Darmspiegelung und Tastuntersuchung der Prostata stehen allen offen und sollten unbedingt genutzt werden. Vorsorgeuntersuchungen können Leben retten", sagte Philippi am Freitag in Hannover.
Für die Verbesserung und Weiterentwicklung der Krebsvorsorge wurden in den vergangenen Jahren sogenannte Krebsregister entwickelt. Die Datenbanken erfassen die Krebserkrankungen und werten sie aus. "Für Fortschritte in der Krebsmedizin brauchen wir diese Zahlen und Daten, denn nur, wenn wir die Versorgung kennen, können wir Ideen entwickeln, wo und wie etwas besser gemacht werden kann", sagte Philippi. Erkrankte Patienten sowie Ärzte sollten deswegen ihre Daten melden. "Am Ende kommt dies allen Krebspatientinnen und Krebspatienten und ihren Angehörigen zugute", so Philippi.
Krebs war demnach 2022 weiterhin der vierthäufigste Grund für stationäre Klinikbehandlungen. Acht Prozent aller Krankenhausaufenthalte entfielen auf diese Diagnose. Häufiger wurden nur Krankheiten des Kreislaufsystems mit 15 Prozent, Verletzungen oder Vergiftungen sowie Krankheiten des Verdauungssystems mit je zehn Prozent stationär in Kliniken behandelt.
Die häufigste krebsbedingte Todesursache war wie in den Vorjahren Lungen- und Bronchialkrebs mit gut 45.200 Todesfällen. Diese Erkrankung allein war somit für ein Fünftel der krebsbedingten Todesfälle oder gut vier Prozent der Todesfälle insgesamt im vorvergangenen Jahr verantwortlich. Zu den häufigsten krebsbedingten Todesursachen zählten darüber hinaus Darmkrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs, Brustkrebs und Prostatakrebs.
Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) bekräftigte am Freitag das Ziel der Regierung, die Heilungschancen bei Krebs bis Ende des Jahrzehnts durch Investitionen in Wissenschaft und Forschung massiv zu verbessern. Bei drei von vier Krebspatienten solle die Krankheit bis 2030 möglichst heilbar oder langfristig beherrschbar sein, erklärte sie.