Der Entwurf sieht eine grundlegende Umgestaltung der Vergütung vor, weg von pauschalen Zahlungen pro Behandlungsfall hin zu einem System, das Qualität vor Quantität stellt. Eine feste Basisvergütung soll Kliniken dazu ermutigen, eine Grundausstattung für bestimmte Leistungen unabhängig von der Fallzahl bereitzuhalten. Zusätzliche Zuschläge sind für spezialisierte Bereiche wie Kinderheilkunde, Geburtshilfe, Intensiv- und Unfallmedizin sowie für Notfallversorgung vorgesehen.

Die Steuerung der Krankenhausplanung liegt künftig bei den Bundesländern, die Standorte für bestimmte Leistungsgruppen festlegen können. Dabei sollen einheitliche Qualitätsvorgaben sicherstellen, dass die Behandlungen in den jeweiligen Kliniken auf höchstem Niveau erfolgen. Besonders wichtig ist dies beispielsweise bei Krebsbehandlungen, die in spezialisierten Einrichtungen durchgeführt werden sollen.

Auch kleinere Kliniken sollen durch die Reform geschützt werden, insbesondere in ländlichen Regionen. Sie könnten zu sektorenübergreifenden Versorgungseinrichtungen umgewandelt werden, die stationäre Behandlung mit ambulanten und pflegerischen Leistungen verbinden. Dies soll sicherstellen, dass auch abgelegene Gebiete Zugang zu hochwertiger medizinischer Versorgung haben.

Um den Übergang zu den neuen Strukturen zu unterstützen, werden Finanzspritzen bereitgestellt, darunter eine vollständige Finanzierung der Lohnkosten durch die gesetzlichen Krankenkassen und ein Transformationsfonds, der bis zu 25 Milliarden Euro aus Mitteln der gesetzlichen Kassen umfasst.

Die Reaktionen auf die Reformpläne sind gemischt. Während einige die Steigerung der Behandlungsqualität begrüßen, warnen andere vor den finanziellen Auswirkungen und fordern eine stärkere Berücksichtigung der Bedürfnisse der Länder und der Versicherten. Die Umsetzung der Reform wird voraussichtlich schrittweise erfolgen, wobei der Zeitplan noch eine Herausforderung darstellt.

Insgesamt markieren Lauterbachs Pläne einen bedeutenden Schritt in Richtung einer qualitätsorientierten Krankenhausversorgung in Deutschland. Der Weg dorthin wird jedoch von vielen Herausforderungen begleitet sein, darunter politische Diskussionen, finanzielle Auswirkungen und die Notwendigkeit einer koordinierten Umsetzung auf allen Ebenen des Gesundheitssystems.