Karawane mit 6000 Migrantinnen und Migranten zieht durch Mexiko auf die USA zu
Blinken will bei seinem bevorstehenden Besuch in Mexiko neue Vereinbarungen aushandeln, um die Zahl der Migrantinnen und Migranten mit Ziel USA zu verringern. López Obrador hatte sich im Mai bereiterklärt, Migrantinnen und Migranten aus Ländern wie Venezuela, Nicaragua und Kuba aufzunehmen, die von den USA abgewiesen wurden, weil sie sich nicht an Regeln hielten, die neue legale Wege für Asyl und andere Formen der Migration vorsehen. Mit dieser Vereinbarung sollte der sprunghafte Anstieg der Migration nach der Pandemie eingedämmt werden.
Tatsächlich steigt die Zahl der Migrantinnen und Migranten aber erneut, was den bilateralen Handel behindert und die Stimmung gegen Migrantinnen und Migranten unter konservativen Wählerinnen und Wählern in den USA schürt. Im Dezember wurden an der US‑Südwestgrenze täglich bis zu 10.000 Migrantinnen und Migranten festgenommen. In den texanischen Städten Eagle Pass und El Paso setzte der US‑Grenzschutz den Zugverkehr über die Grenze wegen Migrantinnen und Migranten auf den Waggons aus.
López Obrador erklärte am Freitag, er sei erneut zur Zusammenarbeit mit den USA bereit. Zugleich rief er Washington auf, Sanktionen gegen die linksgerichteten Regierungen von Kuba und Venezuela zu lockern. Aus diesen beiden Ländern kamen etwa 20 Prozent der rund 618.000 Migrantinnen und Migranten, die landesweit im Oktober und November in Mexiko angetroffen wurden. López Obrador forderte die USA zudem auf, Entwicklungsländern in Lateinamerika und darüber hinaus mehr Hilfe zu leisten.
Die aktuelle Karawane von Migrantinnen und Migranten ist die größte seit Juni 2022, als eine etwa gleich große Anzahl Menschen während eines Amerikagipfels in Los Angeles in Richtung Norden aufbrach. Im November blockierten 3000 Migrantinnen und Migranten mehr als 30 Stunden lang den wichtigsten Grenzübergang zwischen Mexiko und Guatemala.