AfD-Landesvorstand stellt sich bei Parteitag zur Wiederwahl
Im Kern geht es um die Frage, inwieweit sich die Anhänger des rechtsgerichteten, formal inzwischen aufgelösten Flügels gegen die Vertreter einer gemäßigteren Gangart durchsetzen können. Zuletzt hatten die Hardliner, zu denen etwa auch Fraktionschefin Katrin Ebner-Steiner und Landeschef Protschka gezählt werden, in Bayern mehr und mehr die Oberhand gewonnen.
Zur Sprache kommen könnte bei der auf zwei Tage angesetzten Veranstaltung in Greding auch der Fall des Landtagsabgeordneten Daniel Halemba. Er steht intern in der Kritik, weil er bei der Aufstellung von Kandidatenlisten für die Landtagswahl im vergangenen Jahr nicht sauber gearbeitet haben soll. Der Bundesvorstand um Sprecherin Alice Weidel hatte deswegen den Parteiausschluss Halembas verlangt. Der Landesvorstand war bisher nicht gegen Halemba vorgegangen, eine Entscheidung über etwaige Ordnungsmaßnahmen steht aus.
Ein von 160 bayerischen Parteimitgliedern unterzeichneter Antrag zum Parteitag fordert Halemba nun zum Niederlegen seines Landtagsmandats auf, um Schaden von der Partei abzuwenden. Seine Parteiämter, darunter den Kreisvorsitz in Würzburg, hatte der 22-Jährige ohnehin schon niedergelegt. Unklar ist bisher, ob der Antrag überhaupt auf die Tagesordnung genommen wird. Dies hängt von den internen Mehrheitsverhältnissen beim Parteitag ab.